Nachdem 23 indische Schüler aus Mumbai vom 14. bis zum 22. Oktober bei ihren jeweiligen deutschen Austauschpartnern des Schönborn-Gymnasiums gewohnt hatten, war es nun am 26. Januar für uns an der Zeit, die aufregende Reise nach Indien anzutreten.

Nach einem acht Stunden langen Flug wurden wir bei der Ankunft erst einmal vollkommen von den sommerlichen Temperaturen überwältigt (selbst im Winter wird es in Mumbai nicht kälter als 25 Grad) und herzlichst mit Blumenketten von unseren Gastfamilien empfangen.

Da Mumbai eine Stadt ist, die über 20 Million Einwohner fasst, muss in die Höhe statt in die Breite gebaut werden: So erfuhren auch viele von uns, was es heißt, in Hochhäusern mit bis zu 40 Stockwerken zu leben. Neu war für uns auch, dass in den Wohnungen unserer Familien rund um die Uhr zwei bis drei Bedienstete zugegen waren, die sich um Haushalt sowie jüngere Geschwister kümmerten. So etwas ist in dieser gehobenen Gesellschaftsschicht jedoch völlig normal, da Haushaltshilfen, wie fast alles andere, im Gegensatz zu Deutschland äußerst billig sind. In unseren noch bevorstehenden zehn Tagen erwartete uns ein buntes, zum Teil aber auch recht anstrengendes Programm:

Zu Beginn durften wir am „Sporttag“ der Bombay International School (BIS), der Schule unserer Austauschpartner, teilhaben und verbrachten danach gemeinsam mit allen Eltern und Geschwistern einen sehr netten Abend im Rahmen des sogenannten „Welcome Dinner“ – eine weitere gelungene Geste, uns willkommen zu heißen.

Gemeinsam mit Frau Kabir und Herrn Mitra unternahmen wir in einem gut klimatisierten Reisebus jede Menge tolle Ausflüge, wie z. B. auf die Insel „Elephanta“, um uns ihre Höhlen, gefüllt mit hinduistischen Skulpturen, näher anzusehen. Spannend war ebenso, an der BIS in den Genuss des Yoga-/ Meditationsunterrichts zu kommen, der in Indien als Schulfach gewertet wird. Ein weiterer Höhepunkt war definitiv der Abend der „Talentshow“, an dem sowohl die indischen als auch die deutschen Austauschpartner in Form von Gesang oder Tanz etwas aufführen konnten. Hierzu wurden wir traditionell eingekleidet und lernten ein Stück mehr dieser faszinierenden Kultur kennen. Ganz besonders war für mich auch, in der Abenddämmerung auf dem indischen Ozean vor Mumbai zu segeln und zum ersten Mal ein Delfinpaar in freier Natur zu sehen – einfach unvergesslich. Auf die Frage, was mir denn am besten gefallen hätte, antworte ich allerdings stets mit: „Die Menschen dort“. Wir hatten alle großes Glück, bei so warmherzigen und gastfreundlichen Menschen wohnen zu dürfen und haben nun einen wirklich unvergleichlichen Schatz wieder mit nach Hause genommen: Die Erinnerungen an unsere wundervolle Zeit in Indien. Vielen Dank an unsere Lehrer Herrn Mitra und Frau Kabir, dass Sie das möglich gemacht haben!

(Hannah Mannherz)

10 Tage in Mumbai – kein gewöhnlicher Schüleraustausch