Was bedeutet „Ethik“?

Ethik (< griech. „Sittenlehre, Brauch, Gewohnheit“) fragt nach dem guten Handeln des Menschen und reflektiert die menschlichen Moralvorstellungen. Traditionell ist sie ist ein Teilbereich der Philosophie, die praktische Philosophie.

Im Schulfach „Ethik“, das ab der 5. Klasse unterrichtet wird, geht es um

  • die Suche nach dem richtigen Handeln
  • Werteerziehung: die Weckung und Verwirklichung ethischer Wertevorstellungen
  • die kritische Beurteilung der menschlichen Lebenswirklichkeit

Im Ethikunterricht geht es also um viele interessante und aktuelle Themen. Unsere Lebenswirklichkeit und Gespräche über problemorientierte Fragestellungen spielen ebenso eine Rolle wie die Behandlung von Texten aus der philosophischen Tradition.
Außerdem stellen wir uns viele interessante Fragen, wie zum Beispiel:

  • Wer bin ich, was macht mich als Menschen aus?
  • Was ist gut – und wie kann man das bestimmen?
  • Wie kann man ein gutes und glückliches Leben führen?
  • Wie kann man gut begründet Stellung beziehen zu aktuellen gesellschaftlichen Problemen?
  • Sind wir als Menschen in unseren Entscheidungen eigentlich frei?

Die ethischen Fragestellungen werden je nach Klassenstufe in einem unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad behandelt.
Themenfelder des Faches Ethik im 5. und 6. Schuljahr:

  • Ich und die Anderen
  • Leben in der Gemeinschaft
  • Regeln und Regelkonflikte
  • Wahrhaftigkeit und Lüge
  • Konflikte und Konfliktlösungen
  • Glückliches und gutes Leben
  • Leben von und mit der Natur
  • Tiere als Mitlebewesen
  • Selbstdarstellung in den Medien
  • Armut und Wohlstand
  • Religionen der Welt

Themen im Ethikunterricht der Oberstufe:

  • Anthropologie
  • Freiheit und Determination
  • Moralphilosophie:
    Tugendethik (Aristoteles), Pflichtethik (Kant), Utilitarismus
  • Moralkritik:
    Relativismus, Pluralismus, Toleranzbegriff, Menschenwürde
  • Verantwortung und angewandte Ethik:
    Medizinethik, Naturethik, Verantwortungsethik
  • Recht und Gerechtigkeit
  • Religion und Religionskritik

Welche Fähigkeiten werden im Ethikunterricht entwickelt?

  • Reflexionsfähigkeit: Die Schülerinnen und Schüler lernen, über sich selbst und die Welt nachzudenken, über ihre Wünsche und die Gründe ihres Handelns.
  • Empathievermögen: Sie lernen, andere mit deren Gefühlen und Meinungen besser zu verstehen, sich in sie hineinzuversetzen, die Welt durch deren Augen zu sehen.
  • Stärkung der Urteilskraft: Im Laufe der Zeit können sie durch die Gespräche und Diskussionen allmählich besser und überzeugender argumentieren, ihre Überlegungen und ihr Handeln besser begründen.
  • Respekt und Toleranz: Der Ethikunterricht lässt kontroversen Standpunkten Spielraum und folgt dem Gebot religiöser und weltanschaulicher Neutralität

Welche Schülerinnen und Schüler können am Ethikunterricht teilnehmen?

  • Schülerinnen und Schüler, die keiner Religionsgemeinschaft angehören
  • Schülerinnen und Schüler, die einer Religionsgemeinschaft angehören, für die kein Religionsunterricht eingerichtet ist
  • Schülerinnen und Schüler, die vom Religionsunterricht aus Glaubens- und Gewissensgründen abgemeldet sind
  • Ab dem Schuljahr 2021/22 ist Ethik ab Klasse 5 Pflichtfach für alle Schülerinnen und Schüler, die nicht am evangelischen oder katholischen Religionsunterricht teilnehmen. Der Unterricht findet parallel zum Religionsunterricht statt und ist in der Regel zweistündig.
Das Fach Ethik