Schulleiter Dirk Speder gratuliert Charlotte Lehmann zu ihrem ersten Preis –
vor einem ihrer Bilder, das im Lichthof des SBG neben dem Eingang zum Lehrerzimmer hängt. (Foto: Th)

Sie hat schon einige Preise wegen ihrer großen Begabung erhalten, aber jetzt hat sie etwas ganz Besonderes geschafft: Die Schülerin Charlotte Lehmann aus der Kursstufe 1 des SBG hat im internationalen Wettbewerb „jugend creativ 2025“ bundesweit den ersten Platz belegt. Das ist eine hervorragende Leistung, die uns am Schönborn-Gymnasium mit großem Respekt und mit großer Freude erfüllt.
Bereits seit der fünften Klasse hat Charlotte an diesem Kunstwettbewerb teilgenommen und auch bereits mehrere Preise eingeheimst, immer wieder kam sie auf den 1. Platz landesweit, aber der 1. Platz auf Bundesebene ist doch eine außergewöhnlich hohe Auszeichnung.

Ihre langjährige Kunstlehrerin Hanna Heinzelmann, die Charlotte von der 5. bis zur 10. Klasse unterrichtete, hat sich denn auch ganz besonders für ihre Schülerin gefreut und bezeichnet ihre Schülerin als „ein absolutes Ausnahmetalent mit unglaublichen malerischen Fähigkeiten“. Schon in der Unterstufe habe sich Charlottes Talent gezeigt und sie habe sehr viel in ihren Skizzenbüchern gezeichnet, die sie jede Kunststunde dabeigehabt habe. Es war schon früh eine große Leidenschaft für die Kunst bei ihr zu spüren, wobei die Skizzenbücher auch in anderem Unterricht  zum ein Einsatz kamen, was nicht immer alle Lehrerinnen und Lehrer nur begeisterte… Frau Heinzelmann betont auch, was für ein „unglaubliches Gefühl für Farbe“ Charlotte habe – wenn man sie während des malerischen Prozesses begleite, sei man fasziniert davon, mit welcher Leichtigkeit und Spontaneität ihre Bilder entstünden. Auch die Lehrerin des Leistungskurses BK, den Charlotte in der Kursstufe am St. Paulusheim besucht, teilt diese Ansicht und ist begeistert von dem ungewöhnlichen Talent.

Das Bild, mit dem Charlotte den ersten Preis erzielte, darf hier vorgestellt werden und ist sehr beeindruckend:

Titel: „echt digital – aber den echten Moment verpasst“
von Charlotte Lehmann (Acryl, Gouache und Holzstifte).

Ein Neugeborenes liegt im Vordergrund des Bildes, umringt von verschiedenen Menschen, die es alle bewundernd mit ihrem Smartphone oder Tablet fotografieren. Aufmerksamkeit bekommt das Kind reichlich, aber eben nur eine rein technische – alle knipsen, aber niemand nimmt es in den Arm. Der „homo digitalis“ ist hier kein netter und liebevoller Mitmensch, sondern einer, der besonders tolle Fotos posten will.
Die zentrale Perspektive des in hellen Farben erstrahlenden Neugeborenen vor dem dunklen Hintergrund lässt fast Assoziationen zu Darstellungen der Geburt des Jesuskindes in der Krippe zu – dieses wird aber nicht mehr geliebt und angebetet, sondern die Aufmerksamkeit ist nur noch eine digitale: Gehuldigt wird nur noch der Technik, die eigentliche Menschlichkeit, der „echte Moment“, wie es im Titel heißt, bleibt auf der Strecke. Und auch im Hintergrund lässt sich noch ein kleines Bild erkennen, auf dem es dem Menschen vor allem darum geht, ein Selfie zu machen, wobei er mit diesem fast etwas verschmilzt. So ist dieses künstlerisch und kompositorisch beeindruckend ausgeführte farbintensive Gemälde letztlich ein sehr gesellschaftskritisches.

Charlotte selbst erzählt, dass sie sich schon immer für die Kunst begeistert habe, besonders für das Malen, aber auch für das Zeichnen. Bei dem jüngsten Wettbewerb habe sie eigentlich erst eine ganz andere Idee gehabt, war dann aber nach mehreren Monaten mit ihrem Projekt nicht zufrieden und habe noch einmal komplett von vorne begonnen. Mit diesem Anspruch und dieser Ausdauer wird sie in Zukunft sicherlich ihren Weg zu einer Kunstakademie finden. Unsere Gesellschaft braucht Kunst und Künstlerinnen wie sie. Das Schönborn-Gymnasium gratuliert Charlotte Lehmann sehr herzlich. Es ist etwas ganz Besonderes, eine so begabte Schülerin an der Schule zu haben. (Th)

Alle Achtung: Die Bundessiegerin des Jugend-Kunstwettbewerbs ist vom Schönborn-Gymnasium