Wie soll das gut gehen, wochenlanger Unterricht ohne Präsenz in der Schule? Es geht besser, als mancher so denken mag – und dies finden im Moment auch die Fünftklässler am Schönborn-Gymnasium.

Wichtig ist es, dass die Schülerinnen und Schüler trotz der geschlossenen Schulhäuser eine feste Struktur im Lernalltag erleben können. Am SBG schätzen es die Kinder – und Rückmeldungen zufolge auch deren Eltern – sehr, dass ihr Unterricht exakt nach Stundenplan und mit Videokonferenzen in allen Stunden stattfindet, wie er es sonst auch im Klassenzimmer würde. So ist es möglich, dass die Schülerinnen und Schüler zu den gewohnten Unterrichtszeiten ihre jeweiligen Lehrer sehen, ihnen Fragen stellen können und mit ihnen gemeinsam Unterrichtsstoff erarbeiten können. Kein Stapel von unerledigten Arbeitsaufträgen, sondern einfach Unterricht digital mit den gewohnten Arbeitsschritten und Hausaufgaben.

Die Englischlehrerin Kerstin Ferkl, die auch eine 5. Klasse unterrichtet, erklärt, dass sie selbst eine große Freundin dieses Systems sei. Sie habe inzwischen herausgefunden, dass es aus Finnland komme und „Synchron online“ genannt werde, weil der Stundenplan synchron in Videokonferenzen abgebildet werde. Entscheidend bleibt dabei der persönliche Kontakt: „Keine Schnickschnack-Lernapp, kein Vokabellernprogramm und keine Plattform mit toller Oberfläche“ könne ihren Schülern diese Präsenz ihrer LernbegleiterInnen ersetzen.

Auch die Englischlehrerin Hannah Schöffel ist sehr zufrieden: Nach der anfänglichen Gewöhnung sind auch ihre Fünftklässler gut eingestimmt, wissen die Technik zu nutzen und halten sich auch größtenteils ordentlich an die virtuellen Klassenzimmerregeln. Und der Online-Unterricht kann sogar Spaß machen: Gerade in der Unterstufe machen viele ihre Kamera an, so dass man sich wiedersehen kann – und auch der Chat der Lernplattform wird eifrig genutzt. Damit man das Sprechen in der Fremdsprache weiter übt, kann man in den virtuellen break-out rooms sogar problemlos Partnerarbeit und Gruppenarbeit machen. So können die Schülerinnen und Schüler in aller Ruhe freies Sprechen und Dialoge üben oder sich ihre Texte vorlesen – und das ohne den manchmal hohen Geräuschpegel des Präsenzunterrichts im Klassenzimmer.

Somit wird eine gewisse Normalität der Lage generiert, da es echten Unterricht und feste Strukturen gibt. Der Corona-Alltag kann trotzdem thematisch miteinbezogen werden, wie dies Simone Schönung mit ihrer 6 c praktiziert hat: Auf Englisch stellen Schüler ihren Heimatort vor (Forst, Karlsdorf, Heidelsheim, Bruchsal), schreiben ein Rätsel über ihren Lieblingsort („My favorite place“) und nehmen dieses als Audio auf, die anderen Schüler müssen dann den Ort finden. So werden nicht nur Lese- und Hörverstehen sowie Vokabeln zur Wegbeschreibung geübt – gleichzeitig ist dies auch eine Animation zu einem Spaziergang im Freien.

Wie heißt es doch so schön im Englischen: It isn‘t a walk in the park nor is it a bed of roses – but it’s alright.
(Th)

It’s alright: Englischunterricht im Fernlernen