(auf dem Foto sind zu sehen in der oberen Reihe: Paul Tusint, Marlene Stecher; untere Reihe: Svenja Peters, Tomás Andrada)

Es hätte so schön sein können: Strahlend blauer Himmel, warme Sonnenstrahlen, das sanfte Rauschen des Meeres im Hintergrund und die Ruinen des ehemaligen Amphitheaters von Tarragona im Vordergrund… Leider aber machte die Corona-Pandemie auch diesem schönen Plan einen Strich durch die Rechnung und der für diesen Herbst geplante Austausch der Spanischschüler der 10. Klassen des SBG mit dem Instituto Pons d´Icart konnte so nicht stattfinden.

Aber Not macht bekanntlich erfinderisch und die beiden Spanischlehrerinnen Paula García Otoñes und Simone Schönung fanden einen anderen Weg, ein Stück Spanien beziehungsweise Argentinien nach Bruchsal zu holen. Austausch muss sein, beschlossen sie, dann eben virtuell.

Und so startete das Projekt „De intercambio 2020″, das durch Instagram und andere soziale Medien als virtuelle Austauschbrücke Schüler*innen des SBG mit Jugendlichen aus Spanien beziehungsweise Argentinien vernetzt. Das handlungsorientierte Projekt schuf einen virtuellen Raum, in dem die Zehntklässler ihre Kreativität ausleben und ihre Medienkompetenz schulen konnten. Für die sprachenlernenden Schüler*innen ergab sich so eine sehr konkrete Möglichkeit, ihre Sprachkenntnisse auszubauen und zu zeigen, was sie können. Sie dokumentierten auf Spanisch ihren Alltag, stellten sich selbst sowie ihre Stadt vor und erkannten, dass sich ebenso Gemeinsamkeiten wie auch Unterschiede in ihrem Leben als Jugendliche finden lassen. Dabei stellten sie sich viele Fragen wie: „Was bedeutet Deutschland beziehungsweise Spanien / Argentinien für mich?“ oder „Was erwarte ich von dem Austausch?“ Immer wieder wurden hierbei „Freunde“ als besonders wichtig hervorgehoben.

Wie wichtig soziale Kontakte und Freundschaften sind, erfahren die Jugendlichen im Moment auf existenzielle Weise. So sieht Sofie aus der 10 b in diesem Projekt die Möglichkeit, „trotz Corona neue Freunde zu finden“ – und selbst wenn die Freundschaften mit Personen im virtuellen Raum geknüpft werden, so seien diese eben doch „personas reales.“

Auch Virginia Monjes, Lehrerin am Instituto de la Sagrada Familia in der argentinischen Stadt Rosario, befürwortet den Austausch: „Es ist sehr wichtig, dass wir die Jugendlichen untereinander vernetzen und sie so in dieser schweren Zeit unterstützen.“ Die Schülerin Sofia Prado aus Rosario schreibt dazu: „Ich bin sehr glücklich, dass ich mit den Schüler*innen aus Deutschland schreiben und reden kann und sehr beeindruckt, wie gut sie spanisch sprechen.“

Nia Prado geht sogar noch einen Schritt weiter und träumt bereits davon, nach Deutschland zu kommen. Auch Leonie aus der 10 a freut sich darauf, „gemeinsam Dinge zu erleben und den Moment zu genießen.“ Schließlich bringt es Nicolas aus der 10 c auf den Punkt: „Der virtuelle Austausch ist eine interessante Erfahrung, aber viel besser wäre es, wenn ich meinen Austauschschüler wirklich in Tarragona besuchen könnte.“

So bleibt den Beteiligten nichts anderes übrig, als zuversichtlich darauf zu hoffen, dass der schöne Plan eines realen Austausches im Jahr 2021 nachgeholt werden kann.

Sg / Gc / Th

Virtueller Spanienaustausch des SBG in Corona-Zeiten